Dienstag, 5. Oktober 2010

Nur zwei von zehn Schwangeren verzichten auf Alkohol

Berlin, 5. Oktober 2010 – Nur zwei von zehn Frauen verzichten während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol. Das sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Dienstag auf der Jahrestagung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung in Berlin.

„Viele Frauen gehen davon aus, dass gegen ein Gläschen Wein oder Sekt nichts einzuwenden ist“, sagte Schröder (CDU) bei der Veranstaltung. „Diese Einstellung hat gravierende Folgen.“ Allein in Deutschland würden jedes Jahr mehrere tausend Kinder mit fetalen Alkoholschäden geboren.

Sie betonte, dass es für Schwangere keinen sicheren Grenzwert gibt, bis zu dem es unbedenklich ist, Alkohol zu trinken. „Das Kind trinkt jeden Schluck Alkohol mit."

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hatte unter dem Titel "Alkohol - für Frauen (k)ein Problem" zu ihrer Jahrestagung geladen. Rund 370.000 Frauen in Deutschland seien alkoholkrank. Mehr als 12 Gramm Alkohol am Tag – das entspricht etwa einem Glas Wein – können nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Gesundheit gefährden. Insbesondere der zunehmende Alkoholkonsum von Mädchen und jungen Frauen sei besorgniserregend.

Dyckmans kündigte an, der Prävention und Suchthilfe für Frauen künftig einen höheren Stellenwert einzuräumen. Ziel sei es nicht, schnelle Antworten auf die bestehenden Probleme zu finden, sondern die Gesellschaft zu sensibilisieren.

Freitag, 1. Oktober 2010

FASD-Zentrum auf der Jahrestagung der Bundesdrogenbeauftragten

Berlin, 1. Oktober 2010 - Am kommenden Dienstag, dem 5. Oktober, lädt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, zu ihrer Jahrestagung ins Berliner dbb-Forum ein.
Unter dem Titel "Alkohol - für Frauen (k)ein Problem?" soll speziell über den Alkoholmissbrauch unter Frauen aufgeklärt werden. Im Vordergund stehen neben dem Rauschtrinken bei jungen Frauen sowie dem Alkoholmissbrauch älterer Frauen auch die Themen Fetales Alkoholsyndrom, Alkohol während der Schwangerschaft und Frauen in suchtbelasteten Familien. Prof. Dr. Hans-Ludwig Spohr, ärztlicher Leiter des FASD-Zentrums, wird einen Vortrag über die Folgen mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft halten. Darüber hinaus steht das Team des Zentrums für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden den ganzen Tag vor Ort für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Weitere Informationen zu der Jahrestagung finden Sie hier.

Montag, 20. September 2010

Kurier: Gar kein Alkohol in der Schwangerschaft!

Während der Schwangerschaft sollte man zu hundert Prozent auf Alkohol verzichten. Auf diesen Fakt wies in der vergangenen Woche die österreichische Tageszeitung "Kurier" hin, nachdem auf der Website der Kampagne "Richtig essen von Anfang an" folgende Aussage getroffen wurde: "Bei moderatem Alkoholkonsum während der Schwangerschaft konnten keine adversen Effekte wie Fehlgeburt, Totgeburt, beeinträchtigtes Wachstum und beeinträchtigte Entwicklung, Geburtsgewicht, Frühgeburt, Missbildungen und Krebsentstehung festgestellt werden."

Auch wenn das Projekt der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, des Bundesministeriums für Gesundheit und des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger Österreichs weiter darauf hinweist, dass es besser sei, während der Schwangerschaft auf den Konsum von Alkohol zu verzichten, eine gewagte Aussage. Über die Gefahren von FASD informiert die Kampagne nicht

Lesen Sie den ganzen Artikel aus dem Kurier hier.

Montag, 13. September 2010

Medienberichte zum FASD Awareness Day

Zum "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September berichteten zahlreiche Medien über Alkohol in der Schwangerschaft und seine verheerenden Folgen.

Das Morgenmagazin im ZDF brachte einen Beitrag, in dem der ärztliche Leiter unseres Zentrums, Prof. Dr. Hans-Ludwig erklärt, wie Alkohol das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen kann. Den ganzen Beitrag können Sie hier ansehen.

In der Berliner Morgenpost erschien ein Artikel über Kinder mit angeborenen Alkoholschäden:

"Das Erste, was Rita Albrecht* an Simon* auffiel, war, wie erschreckend fidel der Kleine schien. Ohne Unterlass rannte der Eineinhalbjährige durch die Wohnung, kasperte und lachte. Licht an, Licht wieder aus. Tür auf, Tür zu. "Es war kaum zu ertragen", erinnert sich die 51-Jährige und schüttelt noch heute den Kopf über diese ersten Tage mit ihrem Pflegekind. Rita Albrecht hatte schon einen eigenen Sohn, als sie Simon zu sich nahm. Über seine Herkunftsfamilie wusste sie wenig mehr, als dass das Baby dort meist sich selbst überlassen war. Auch in einer Kurzzeit-Pflegefamilie hatte der Junge keine Zuneigung erfahren. "Mir war klar, dass er Traumata mitbrachte. Aber ich dachte, wenn ich ihm nur genug Liebe schenke, kann ich das ausgleichen." Heute, elf Jahre später, nach unzähligen Terminen bei Ärzten, Psychologen und Therapeuten, weiß Rita Albrecht: Heilbar ist das, was Simons Leben erschwert, nicht. Denn seine Chance auf normale Entwicklung wurde zunichte gemacht, bevor er überhaupt zur Welt kam." Lesen Sie den ganzen Text hier.

Am 10. September brachte 3sat nano den Filmbeitrag "Schaden für das Kind". Den ganzen Beitrag können Sie hier ansehen.

Auch die Bild setzte sich mit dem Thema FASD auseinander:


 
Auf Initiative der Organisation FASworld wird seit 1999 jedes Jahr am 9. September der "International FAS Awareness Day" begangen. Dabei wird durch Informationskampagnen auf die Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht, die mit einer alkoholbedingten Schädigung geboren wurden.

Dienstag, 27. Juli 2010

Tagesspiegel kritisiert FASD-Zentrum

Berlin, 7. Juli 2010 - In einem Artikel kritisiert der Tagesspiegel das FASD-Zentrum für zwei Kampagnen gegen Alkohol in der Schwangerschaft, die sein Träger, die Stiftung für das behinderte Kind, gemeinsam mit dem Deutschen Brauerbund und dem Spirituosen- und Weinhersteller Pernod Ricard ins Leben gerufen hat. Kritiker sprächen von einem Glaubwürdigkeitsproblem, wenn man mit der Alkoholindustrie zusammenarbeite, heißt es. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.



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Montag, 5. Juli 2010

Benefizkonzert am Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Berlin, 5. Juli 2010 - Zum diesjährigen "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September veranstaltet die Alkoholpräventions-Kampagne "Na klar...!" ein Benefizkonzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Der Erlös kommt einer Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit angeborenen Alkoholschäden des evangelischen Vereins Sonnenhof e.V. zugute.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Fernsehbeitrag beim RBB: Schwanger? Hände weg vom Alkohol!


Berlin, 10. Juni 2010 - Jede zweite Schwangere trinkt gelegentlich oder auch öfter Alkohol. Mitunter raten sogar Ärzte bei Schlafstörungen oder niedrigem Blutdruck zu einem "Gläschen in Ehren“. Am 9. Juni sendete das RBB-Gesundheitsmagazin "Quivive" einen Fernsehbeitrag über Alkohol in der Schwangerschaft. Sehen Sie den ganzen Beitrag hier.
Das ungeborene Kind trinkt jedes Mal mit, wenn die Mutter einem Glas Wein nicht widerstehen kann. Die Folgen können verheerend sein. Über die Plazenta gelangt der Alkohol in den Blutkreislauf des Kindes und entfaltet seine giftige Wirkung: bei der Entwicklung wichtiger Organe und vor allem am Gehirn. So werden allein in Deutschland jedes Jahr 3000 bis 4000 Kinder mit einer geistigen Behinderung geboren. Einem Teil dieser Kinder sieht man die Alkoholschäden auf den ersten Blick an: kleiner Körperwuchs, ein kleiner Kopf, veränderte Gesichtszüge. Außerdem leiden viele an einem Herzfehler. Andere Kinder erscheinen dagegen zunächst unauffällig. Das erschwert es Eltern und Ärzten, einen Zusammenhang zwischen den Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und dem Genuss von Alkohol in der Schwangerschaft herzustellen. 

Klare Grenzen, wie viel Alkohol in der Schwangerschaft welche Folgen für das ungeborene Kind hat, gibt es nicht. Eine Frau muss keinesfalls in Panik verfallen, wenn sie geringe Mengen Alkohol getrunken hat, solange sie von der Schwangerschaft nichts wusste. Aber ist diese bekannt, ist es am sichersten, ganz zu verzichten.

Die "Stiftung für das behinderte Kind“ der Berliner Charité möchte jetzt mit der Kampagne "Mein Kind will keinen Alkohol“ die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren. Neben dem Anliegen, das Thema einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, bietet das Projekt konkrete Hilfsangebote: So beraten Ärzte und Hebammen in einer Spezial-Sprechstunde in der Charité Schwangere mit Alkohol- und Suchtproblemen. Familienhebammen kommen zu diesen Frauen nach Hause und bieten eine Vorort-Betreuung an. Ein seit Jahrzehnten mit der Problematik befasster Kinderarzt berät und untersucht Kinder, die möglicherweise ein fetales Alkoholsyndrom erlitten haben. 

Die Kampagne wendet sich vor allem an Frauen, die trotz Schwangerschaft ab und zu Alkohol trinken und die Gefahr des Zellgiftes unterschätzen. Doch die Mediziner der Charité haben auch ihre Kollegen im Blick: Denn es sind immer wieder Ärzte, die Schwangeren zu einem Glas Prosecco raten, wenn diese etwa Einschlafprobleme haben oder unter einem niedrigen Blutdruck leiden. Dabei sollten gerade die Ärzte das ungeborene Leben schützen. Allein das Kind muss später mit den Folgen ein Leben lang zurecht kommen. (Quelle: rbb)