Berlin, 8. April 2010 – Gemeinsam mit dem Wein- und Spirituosenhersteller Pernod Ricard will die Stiftung für das behinderte Kind gegen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und das fetale Alkoholsyndrom mobil machen. Die gemeinsame Kampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ wurde am Donnerstag in Berlin vorgestellt.
Viele seien der Ansicht, jeder wisse, dass man während der Schwangerschaft nicht trinken dürfe, sagte der Geschäftsführer von Pernod Ricard Deutschland, Alain Dufossé. „Offenbar weiß es aber nicht jeder, denn allein in Deutschland kommen jedes Jahr 3000 Babys mit dem fetalen Alkoholsyndrom zur Welt.“
Damit ist das Fetale Alkoholsyndrom die häufigste angeborene Behinderung – und dabei vollständig vermeidbar. „Die Kinder haben neben äußerlichen Schädigungen im Gesicht ein kleineres Gehirn, einen geringeren Kopfumfang und leiden oft an Kommunikations- und Lernschwierigkeiten“, sagte der Vorsitzende der Stiftung für das behinderte Kind und Leiter der Geburtsmedizin der Charité, Prof. Dr. Joachim Dudenhausen. Im späteren Leben hätten die Betroffenen oft Schwierigkeiten in der Schule und erlangten überdurchschnittlich oft keinen Schulabschluss.
Kein gesundes Maß an Alkohol in der Schwangerschaft
Problematisch sei nicht nur der starke Alkoholkonsum von abhängigen Müttern, sondern auch das gesellschaftsfähige Glas Rotwein am Abend, betonte Dudenhausen. „Da wir bisher nicht wissen, an welchem Tag der Schwangerschaft wie viel Alkohol wie gefährlich ist, ist es nur sicher, ganz auf Alkohol zu verzichten“, sagte er.
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft werde gesellschaftlich zu sehr hingenommen kritisierte die Frau des niedersächsischen Ministerpräsidenten, Bettina Wulff. Gemeinsam mit Silvana Koch-Mehrin, Franziska Knuppe, Liz Baffoe und Silvia Incardona unterstützt sie die Kampagne. Auch Dufossé nannte „Leichtsinn, fehlendes Wissen und mangelnden gesellschaftlichen Druck“ als Gründe für den Alkoholkonsum werdender Mütter.
Als Spirituosenhersteller habe man eine besondere Verantwortung, sich für verantwortungsvollen Konsum und gegen Alkoholmissbrauch einsetzen, sagte Dufossé. „Gegen Alkohol in der Schwangerschaft sollten Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Spirituosenunternehmen an einem Strang ziehen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen