Dienstag, 21. Dezember 2010

FASD: Bundesdrogenbeauftragte fordert einheitliche Vorsorgeuntersuchungen und gesetzliche Rahmenbedingungen.

Berlin, 14. Dezember - Alkohol während der Schwangerschaft verursacht das häufigste nichtgenetische Krankheitsbild. Mehr als 10.000 Neugeborene leiden am sogenannten fetalen Alkoholsyndrom. Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans fordert einheitliche Vorsorgeuntersuchungen und neue gesetzliche Rahmenbedingungen.

Es ist die häufigste nicht genetische Schädigung von Neugeborenen in Deutschland: Das fetale Alkoholsyndrom, kurz FASD. Mehr als 10.000 Kinder sind jährlich hiervon betroffen, doppelt so viele, wie beim Down-Syndrom. Trinkt eine Mutter während der Schwangerschaft Alkohol, so kann es zum genannten Krankheitsbild kommen. Die Drogenbeaufragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, fordert nun neue Standards bei den diagnostischen Untersuchungen. Diese präventiven Maßnahmen sollen helfen, das Krankheitsbild bei den noch ungeborenen Kindern zu entdecken. Neue Leitlinien, welche zudem verbindlich sind, seinen notwendig. So fordert der Präsident der Detuschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin eine “eindeutige Agenda”. Der Präsident der Gesellschaft für Neuropädiatrie, Prof. Dr. Florian Heinen macht deutlich: Ein Mangel an Möglichkeiten, die differenzierte Diagnostik betreffend, sei nicht gegeben. Eine neue Neuordnung der Abläufe und Mittel, sowie eine Standardisierung müsse her.

Alkohol während der Schwangerschaft: Gravierende Folgen 

Die Symptome der von FASD betroffenen Kinder zeigen sich unter anderem durch körperliche und geistige Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Herzfehler, Gehirnschäden oder Minderwuchs. Auch Verhaltensstörungen, Lern- und Schlafstörungen sind Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft. Auch ein geringerer IQ kann eine Folge sein.

Bessere Vorsorge, bessere Kommunikation

Die Vorsorgeuntersuchungen der Schwangeren müssen also um die FASD-Früherkennung erweitert werden, so Dyckmans. Eine entsprechenden Gesetzesänderung sei hiefür notwendig. Desweiteren müssten eine bessere Kommunikation der betroffenen Ärzte her. Eine entsprechende Mehrbereichsdiagnositk sei absolut notwendig. Erst wenn alle Fachrichtungen, wie zum Beispiel Gynäkologen, Hebammen und Betreuer miteinander vernetzt sind, können frühzeitige und klare Diagnosen gestellt werden. Auch die Prävention sei ein wichtiger Aspekt. Eine umfassende Äufklarung über die Folgen des Akloholkonsums soll bereits vor der Schwangerschaft erfolgen.

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene betroffen 

Prof. Dr. Florian Heinen verweist auf die bereits an dem Syndrom leidenden Patienten hin. Diese hätten es in der Gesellschaft nicht leicht. Nicht nur Kinder, auch Jugendliche und Erwachsene würden unter den Folgen des Syndroms leiden. Eine klare Diagnose sei Ausgangspunkt einer gezielten Behandlung.

Montag, 13. Dezember 2010

Selbsthilfegruppe für Pflege- und Adoptiveltern in Berlin

Berlin, 13.12.2010 - Pflege- und Adoptiveltern von Kindern mit angeborenen Alkoholschäden haben ab sofort die Möglichkeit, sich einer Selbsthilfegruppe in Berlin anzuschließen. Die Gruppe trifft sich jeden 1. Donnerstag im Monat um 20 Uhr in den Räumen von Vista, dem Verbund für integrative und therapeutische Arbeit, in der Stromstraße 47. Interessierte werden gebeten, sich vorab mit Catrin Jeschek oder Anka Ziegler (Tel: 030/ 678 199 28) in Verbindung zu setzen.
Kontakt zu bundesweiten Selbsthilfegruppen vermittelt weiterhin FASworld.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Hans-Ludwig Spohr im Interview mit Slow Food

Berlin, 1.12.2010 - "Ungeborene brauchen deutlich länger, um den Alkohol im fetalen Blut abzubauen", sagt Prof. Dr. Hans-Ludwig Spohr, ärztlicher Leiter des Zentrums für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden im Interview mit der aktuellen Ausgabe des Slow Food-Magazins. "Es gibt drei Kernkriterien, wo wir Alkohol nicht trinken dürfen: Das ist bei der Arbeit wegen der Gefahr der Verletzung, im Straßenverkehr natürlich - noch bedeutender aus demselben Grund - und noch wichtiger in der Schwangerschaft." In diesen Situationen gelte heute die "Nulloption", so Spohr. Doch die Gefahren von Alkohol während der Schwangerschaft, so weiß der Kinderarzt, sind noch nicht lange bekannt: "Mein Onkel war praktischer Arzt und Geburtshelfer und hat mich zu Hause entbunden. Und der hat zu meiner Mutter gesagt - das war während des Krieges - :'Sophie, jeden Tag ein Glas Rotwein stärkt Dein Blut.'"

Das gesamte Interview können Sie in der aktuellen Ausgabe des Slow Food Magazins auf den Seiten 52/53 lesen!

Montag, 29. November 2010

Radiobeitrag im Bayerischen Rundfunk

Berlin, 29.11.2010 - Gestern hat das Gesundheitsmagazin des Bayerischen Rundfunks einen Beitrag zum Thema Fetales Alkoholsyndrom gesendet. In dem Stück kommen die Pflegemutter und FASworld-Vorsitzende Gisela Michalowski, Reinhold Feldmann von der FAS-Ambulanz in Münster und Heike-Hoff-Emden, Kinderärztin in unserem Zentrum, zu Wort. Die ganze Sendung steht hier als Podcast zum Download bereit.

Dienstag, 16. November 2010

Literaturempfehlungen zu FASD

Berlin, 16.11.2010 - Unter Literaturempfehlungen finden Sie auf unserem Blog ab sofort Bücher zum Thema Fetales Alkoholsyndrom für Fachkräfte, Eltern und Betroffene. Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion, um uns auf weitere Bücher aufmerksam zu machen!

Donnerstag, 11. November 2010

Spot gegen Alkohol in der Schwangerschaft

Der neue Spot der Kampagne "Mein Kind will keinen Alkohol":



Weitere Informationen zu "Mein Kind will keinen Alkohol", der gemeinsamen Kampagne der Stiftung für das behinderte Kind und Pernod Ricard Deutschland finden Sie hier.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Nur zwei von zehn Schwangeren verzichten auf Alkohol

Berlin, 5. Oktober 2010 – Nur zwei von zehn Frauen verzichten während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol. Das sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Dienstag auf der Jahrestagung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung in Berlin.

„Viele Frauen gehen davon aus, dass gegen ein Gläschen Wein oder Sekt nichts einzuwenden ist“, sagte Schröder (CDU) bei der Veranstaltung. „Diese Einstellung hat gravierende Folgen.“ Allein in Deutschland würden jedes Jahr mehrere tausend Kinder mit fetalen Alkoholschäden geboren.

Sie betonte, dass es für Schwangere keinen sicheren Grenzwert gibt, bis zu dem es unbedenklich ist, Alkohol zu trinken. „Das Kind trinkt jeden Schluck Alkohol mit."

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hatte unter dem Titel "Alkohol - für Frauen (k)ein Problem" zu ihrer Jahrestagung geladen. Rund 370.000 Frauen in Deutschland seien alkoholkrank. Mehr als 12 Gramm Alkohol am Tag – das entspricht etwa einem Glas Wein – können nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Gesundheit gefährden. Insbesondere der zunehmende Alkoholkonsum von Mädchen und jungen Frauen sei besorgniserregend.

Dyckmans kündigte an, der Prävention und Suchthilfe für Frauen künftig einen höheren Stellenwert einzuräumen. Ziel sei es nicht, schnelle Antworten auf die bestehenden Probleme zu finden, sondern die Gesellschaft zu sensibilisieren.

Freitag, 1. Oktober 2010

FASD-Zentrum auf der Jahrestagung der Bundesdrogenbeauftragten

Berlin, 1. Oktober 2010 - Am kommenden Dienstag, dem 5. Oktober, lädt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, zu ihrer Jahrestagung ins Berliner dbb-Forum ein.
Unter dem Titel "Alkohol - für Frauen (k)ein Problem?" soll speziell über den Alkoholmissbrauch unter Frauen aufgeklärt werden. Im Vordergund stehen neben dem Rauschtrinken bei jungen Frauen sowie dem Alkoholmissbrauch älterer Frauen auch die Themen Fetales Alkoholsyndrom, Alkohol während der Schwangerschaft und Frauen in suchtbelasteten Familien. Prof. Dr. Hans-Ludwig Spohr, ärztlicher Leiter des FASD-Zentrums, wird einen Vortrag über die Folgen mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft halten. Darüber hinaus steht das Team des Zentrums für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden den ganzen Tag vor Ort für Fragen und Antworten zur Verfügung.
Weitere Informationen zu der Jahrestagung finden Sie hier.

Montag, 20. September 2010

Kurier: Gar kein Alkohol in der Schwangerschaft!

Während der Schwangerschaft sollte man zu hundert Prozent auf Alkohol verzichten. Auf diesen Fakt wies in der vergangenen Woche die österreichische Tageszeitung "Kurier" hin, nachdem auf der Website der Kampagne "Richtig essen von Anfang an" folgende Aussage getroffen wurde: "Bei moderatem Alkoholkonsum während der Schwangerschaft konnten keine adversen Effekte wie Fehlgeburt, Totgeburt, beeinträchtigtes Wachstum und beeinträchtigte Entwicklung, Geburtsgewicht, Frühgeburt, Missbildungen und Krebsentstehung festgestellt werden."

Auch wenn das Projekt der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, des Bundesministeriums für Gesundheit und des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger Österreichs weiter darauf hinweist, dass es besser sei, während der Schwangerschaft auf den Konsum von Alkohol zu verzichten, eine gewagte Aussage. Über die Gefahren von FASD informiert die Kampagne nicht

Lesen Sie den ganzen Artikel aus dem Kurier hier.

Montag, 13. September 2010

Medienberichte zum FASD Awareness Day

Zum "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September berichteten zahlreiche Medien über Alkohol in der Schwangerschaft und seine verheerenden Folgen.

Das Morgenmagazin im ZDF brachte einen Beitrag, in dem der ärztliche Leiter unseres Zentrums, Prof. Dr. Hans-Ludwig erklärt, wie Alkohol das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen kann. Den ganzen Beitrag können Sie hier ansehen.

In der Berliner Morgenpost erschien ein Artikel über Kinder mit angeborenen Alkoholschäden:

"Das Erste, was Rita Albrecht* an Simon* auffiel, war, wie erschreckend fidel der Kleine schien. Ohne Unterlass rannte der Eineinhalbjährige durch die Wohnung, kasperte und lachte. Licht an, Licht wieder aus. Tür auf, Tür zu. "Es war kaum zu ertragen", erinnert sich die 51-Jährige und schüttelt noch heute den Kopf über diese ersten Tage mit ihrem Pflegekind. Rita Albrecht hatte schon einen eigenen Sohn, als sie Simon zu sich nahm. Über seine Herkunftsfamilie wusste sie wenig mehr, als dass das Baby dort meist sich selbst überlassen war. Auch in einer Kurzzeit-Pflegefamilie hatte der Junge keine Zuneigung erfahren. "Mir war klar, dass er Traumata mitbrachte. Aber ich dachte, wenn ich ihm nur genug Liebe schenke, kann ich das ausgleichen." Heute, elf Jahre später, nach unzähligen Terminen bei Ärzten, Psychologen und Therapeuten, weiß Rita Albrecht: Heilbar ist das, was Simons Leben erschwert, nicht. Denn seine Chance auf normale Entwicklung wurde zunichte gemacht, bevor er überhaupt zur Welt kam." Lesen Sie den ganzen Text hier.

Am 10. September brachte 3sat nano den Filmbeitrag "Schaden für das Kind". Den ganzen Beitrag können Sie hier ansehen.

Auch die Bild setzte sich mit dem Thema FASD auseinander:


 
Auf Initiative der Organisation FASworld wird seit 1999 jedes Jahr am 9. September der "International FAS Awareness Day" begangen. Dabei wird durch Informationskampagnen auf die Situation von Kindern und Jugendlichen aufmerksam gemacht, die mit einer alkoholbedingten Schädigung geboren wurden.

Dienstag, 27. Juli 2010

Tagesspiegel kritisiert FASD-Zentrum

Berlin, 7. Juli 2010 - In einem Artikel kritisiert der Tagesspiegel das FASD-Zentrum für zwei Kampagnen gegen Alkohol in der Schwangerschaft, die sein Träger, die Stiftung für das behinderte Kind, gemeinsam mit dem Deutschen Brauerbund und dem Spirituosen- und Weinhersteller Pernod Ricard ins Leben gerufen hat. Kritiker sprächen von einem Glaubwürdigkeitsproblem, wenn man mit der Alkoholindustrie zusammenarbeite, heißt es. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.



Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Montag, 5. Juli 2010

Benefizkonzert am Tag des alkoholgeschädigten Kindes

Berlin, 5. Juli 2010 - Zum diesjährigen "Tag des alkoholgeschädigten Kindes" am 9. September veranstaltet die Alkoholpräventions-Kampagne "Na klar...!" ein Benefizkonzert in der Heilig-Kreuz-Kirche in Berlin-Kreuzberg. Der Erlös kommt einer Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit angeborenen Alkoholschäden des evangelischen Vereins Sonnenhof e.V. zugute.

Donnerstag, 10. Juni 2010

Fernsehbeitrag beim RBB: Schwanger? Hände weg vom Alkohol!


Berlin, 10. Juni 2010 - Jede zweite Schwangere trinkt gelegentlich oder auch öfter Alkohol. Mitunter raten sogar Ärzte bei Schlafstörungen oder niedrigem Blutdruck zu einem "Gläschen in Ehren“. Am 9. Juni sendete das RBB-Gesundheitsmagazin "Quivive" einen Fernsehbeitrag über Alkohol in der Schwangerschaft. Sehen Sie den ganzen Beitrag hier.
Das ungeborene Kind trinkt jedes Mal mit, wenn die Mutter einem Glas Wein nicht widerstehen kann. Die Folgen können verheerend sein. Über die Plazenta gelangt der Alkohol in den Blutkreislauf des Kindes und entfaltet seine giftige Wirkung: bei der Entwicklung wichtiger Organe und vor allem am Gehirn. So werden allein in Deutschland jedes Jahr 3000 bis 4000 Kinder mit einer geistigen Behinderung geboren. Einem Teil dieser Kinder sieht man die Alkoholschäden auf den ersten Blick an: kleiner Körperwuchs, ein kleiner Kopf, veränderte Gesichtszüge. Außerdem leiden viele an einem Herzfehler. Andere Kinder erscheinen dagegen zunächst unauffällig. Das erschwert es Eltern und Ärzten, einen Zusammenhang zwischen den Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten des Kindes und dem Genuss von Alkohol in der Schwangerschaft herzustellen. 

Klare Grenzen, wie viel Alkohol in der Schwangerschaft welche Folgen für das ungeborene Kind hat, gibt es nicht. Eine Frau muss keinesfalls in Panik verfallen, wenn sie geringe Mengen Alkohol getrunken hat, solange sie von der Schwangerschaft nichts wusste. Aber ist diese bekannt, ist es am sichersten, ganz zu verzichten.

Die "Stiftung für das behinderte Kind“ der Berliner Charité möchte jetzt mit der Kampagne "Mein Kind will keinen Alkohol“ die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren. Neben dem Anliegen, das Thema einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, bietet das Projekt konkrete Hilfsangebote: So beraten Ärzte und Hebammen in einer Spezial-Sprechstunde in der Charité Schwangere mit Alkohol- und Suchtproblemen. Familienhebammen kommen zu diesen Frauen nach Hause und bieten eine Vorort-Betreuung an. Ein seit Jahrzehnten mit der Problematik befasster Kinderarzt berät und untersucht Kinder, die möglicherweise ein fetales Alkoholsyndrom erlitten haben. 

Die Kampagne wendet sich vor allem an Frauen, die trotz Schwangerschaft ab und zu Alkohol trinken und die Gefahr des Zellgiftes unterschätzen. Doch die Mediziner der Charité haben auch ihre Kollegen im Blick: Denn es sind immer wieder Ärzte, die Schwangeren zu einem Glas Prosecco raten, wenn diese etwa Einschlafprobleme haben oder unter einem niedrigen Blutdruck leiden. Dabei sollten gerade die Ärzte das ungeborene Leben schützen. Allein das Kind muss später mit den Folgen ein Leben lang zurecht kommen. (Quelle: rbb)

Dienstag, 8. Juni 2010

WDR berichtet über FASD

Berlin, 8. Juni 2010 - "Schwarzer Lidstrich, Kopfhörer im Ohr, die zierliche Vicky unterscheidet sich im Laden oder auf der Tanzfläche nicht von anderen 18-Jährigen. In der Schule aber tut sie sich schwer und es fällt ihr auch nicht leicht, ihr Leben zu organisieren. Den Grund kennt Vicky genau: Ihre leibliche Mutter hat während der Schwangerschaft Alkohol getrunken und damit das Gehirn ihrer Tochter geschädigt."

In einem ausführlichen Radiobeitrag berichtete der WDR am 7. Juni über das Leben der 18-Jährigen, fetale Alkoholspektrum-Störungen und die Arbeit unseres Zentrums. Hören Sie den ganzen Beitrag hier.

Freitag, 16. April 2010

Deutscher Brauer-Bund gegen Alkohol in der Schwangerschaft

Berlin, 13. April – Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) haben die Stiftung für das behinderte Kind und der deutsche Brauer-Bund eine Aufklärungskampagne gegen Alkohol in der Schwangerschaft gestartet. Die Aktion „0,0 Promille in der Schwangerschaft“ wendet sich an Frauen im gebärfähigen Alter und will über die drohenden lebenslangen Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft aufklären.

Nur durch eine intensive Aufklärung und Prävention kann langfristig ein Umdenken in der Bevölkerung erreicht werden“, sagte der Präsident des deutschen Brauer-Bunds, Wolfgang Burgard am Dientag in Berlin. Dabei distanziert sich Burgard aber von der Forderung, Warnhinweise für Schwangere auf Bierflaschen zu drucken: „Wir deutschen Brauer sind der Überzeugung, dass Schwangere, die zu alkoholhaltigen Getränken greifen, nicht durch Warnhinweise vom missbräuchlichen Verhalten abgehalten werden können“, sagte er. „Wir sehen keine Notwendigkeit in weiteren Verboten, sondern in der Stärkung der Aufklärung.“

Jedes Jahr werden in Deutschland bis zu 4.000 Babys mit dem Fetalen Alkoholsyndrom geboren. Die Beeinträchtigungen der Betroffenen sind irreparabel und reichen von leichten bis hin zu schweren körperlichen und geistigen Schädigungen. „Diese Veränderungen, die das Lebensschicksal von 3000 bis 4000 Kindern im Jahr wesentlich beeinträchtigt, könnte man vermeiden, wenn die Mutter keinen Alkohol in der Schwangerschaft trinkt“, sagte der Vorsitzende der Stiftung für das behinderte Kind, Prof. Dr. Joachim Dudenhausen.

Da nach bisherigen Forschungen unklar ist, in welchem Schwangerschaftsabschnitt wie viel Alkohol wie schädlich ist, müsse man dazu auffordern, während der Schwangerschaft komplett auf Alkohol zu verzichten, erklärte Dudenhausen. Dennoch gab in einer Umfrage der Charité die Hälfte der befragten Frauen an, während der Schwangerschaft Alkohol getrunken zu haben, bei neun Prozent konnte ein mehrmaliger, teilweise regelmäßiger, Alkoholkonsum nachgewiesen werden. „Wenn offensichtlich 50 Prozent ab und zu und neun Prozent regelmäßig gegen diese Regel verstoßen, dann müssen wir Öffentlichkeitsarbeit machen, um dieses Wissen in die Menschen hineinzubringen“, so Dudenhausen.

Die Kampagne „0,0 Promille in der Schwangerschaft“ soll bundesweit verbreitet werden. Neben Informationsmaterial für Frauenärzte sollen Beilagen in Fachzeitschriften für Ärzte und Apotheken erscheinen. Weitere Informationen finden Sie unter www.praevention-aus-liebe-zum-kind.de

Montag, 12. April 2010

Bundesfamilienministerin gegen Alkohol in der Schwangerschaft - 0,0 Promille

Berlin, 12. April 2010 - Für Alkohol bei Ungeborenen gibt es kein gesundes Maß und keine Toleranzgrenze - diese Botschaft wollen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU), die Stiftung für das behinderte Kind und der Deutsche Brauer-Bund im Rahmen der Aktion "0,0 Promille in der Schwangerschaft" übermitteln.

Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 3.000 Babys mit dem fetalen Alkoholsyndrom geboren. Die Folgen reichen von leichten bis hin zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen und sind irreparabel. Durch mehr Verantwortung und den Alkoholverzicht während der Schwangerschaft können diese lebenslangen Schädigungen gänzlich vermieden werden.

Über Alkohol in der Schwangerschaft, die gefährlichen Folgen, mögliche Lösungsansätze und den Umgang der Politik mit dem Thema FASD sprechen am morgigen Dienstag:

  • Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Prof. Dr. Joachim W. Dudenhausen, Vorsitzender der Stiftung für das behinderte Kind und Direktor der Kliniken für Geburtsmedizin an der Charité
  • Wolfgang Burgard, Präsident Deutscher Brauer-Bund e.V

Die Pressekonferenz findet am 13. April 2010 um 11:30 Uhr im Haus der Verbände, Weidendamm 1a, 10117 Berlin statt.

Donnerstag, 8. April 2010

Medienkampagne gegen Alkohol in der Schwangerschaft

Berlin, 8. April 2010 – Gemeinsam mit dem Wein- und Spirituosenhersteller Pernod Ricard will die Stiftung für das behinderte Kind gegen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und das fetale Alkoholsyndrom mobil machen. Die gemeinsame Kampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ wurde am Donnerstag in Berlin vorgestellt.
Viele seien der Ansicht, jeder wisse, dass man während der Schwangerschaft nicht trinken dürfe, sagte der Geschäftsführer von Pernod Ricard Deutschland, Alain Dufossé. „Offenbar weiß es aber nicht jeder, denn allein in Deutschland kommen jedes Jahr 3000 Babys mit dem fetalen Alkoholsyndrom zur Welt.“
Damit ist das Fetale Alkoholsyndrom die häufigste angeborene Behinderung – und dabei vollständig vermeidbar. „Die Kinder haben neben äußerlichen Schädigungen im Gesicht ein kleineres Gehirn, einen geringeren Kopfumfang und leiden oft an Kommunikations- und Lernschwierigkeiten“, sagte der Vorsitzende der Stiftung für das behinderte Kind und Leiter der Geburtsmedizin der Charité, Prof. Dr. Joachim Dudenhausen. Im späteren Leben hätten die Betroffenen oft Schwierigkeiten in der Schule und erlangten überdurchschnittlich oft keinen Schulabschluss.

Kein gesundes Maß an Alkohol in der Schwangerschaft

Problematisch sei nicht nur der starke Alkoholkonsum von abhängigen Müttern, sondern auch das gesellschaftsfähige Glas Rotwein am Abend, betonte Dudenhausen. „Da wir bisher nicht wissen, an welchem Tag der Schwangerschaft wie viel Alkohol wie gefährlich ist, ist es nur sicher, ganz auf Alkohol zu verzichten“, sagte er.
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft werde gesellschaftlich zu sehr hingenommen kritisierte die Frau des niedersächsischen Ministerpräsidenten, Bettina Wulff. Gemeinsam mit Silvana Koch-Mehrin, Franziska Knuppe, Liz Baffoe und Silvia Incardona unterstützt sie die Kampagne. Auch Dufossé nannte „Leichtsinn, fehlendes Wissen und mangelnden gesellschaftlichen Druck“ als Gründe für den Alkoholkonsum werdender Mütter.
Als Spirituosenhersteller habe man eine besondere Verantwortung, sich für verantwortungsvollen Konsum und gegen Alkoholmissbrauch einsetzen, sagte Dufossé. „Gegen Alkohol in der Schwangerschaft sollten Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Spirituosenunternehmen an einem Strang ziehen.“

Mittwoch, 31. März 2010

Promis gegen Alkohol in der Schwangerschaft

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Silvana Koch-Mehrin (FDP), das Model Franziska Knuppe, die Schauspielerin Liz Baffoe und die Frau des niedersächsischen Ministerpräsidenten, Bettina Wulff, setzen sich gemeinsam gegen Alkohol in der Schwangerschaft ein. Die prominenten Frauen unterstützen die Kampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“, die die Stiftung für das behinderte Kind gemeinsam mit Pernod Ricard Deutschland initiiert hat.

Ziel der nationalen Medienkampagne ist es, über die Gefahren des Trinkens während der Schwangerschaft aufzuklären. Darüber hinaus wird die Aufklärungsarbeit der Berliner Charité unterstützt. Der mütterliche Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache angeborener körperlicher und geistiger Behinderung von Kindern. In Deutschland werden jährlich über 3.000 Kinder mit dem „Fetalen Alkohol Syndrom“ (FAS) geboren – die Dunkelziffer liegt weit höher. Trotzdem werden oft die Gefahren des Trinkens während der Schwangerschaft verharmlost.

Am 8. April 2010 laden die Stiftung für das behinderte Kind und Pernod Ricard Deutschland zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ein. Als Referenten und Gesprächspartner werden erwartet:

Prof. Dr. med. Joachim Dudenhausen, Direktor der Kliniken für Geburtsmedizin der Charité und Vorstandsvorsitzender der Stiftung für das behinderte Kind

Bettina Wulff, Ehefrau des niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) und zweifache Mutter

Patrick Ricard, Chairman von Pernod Ricard

Alain Dufossé, Vorsitzender der Geschäftsführung Pernod Ricard Deutschland

Bernhard Eisheuer, Geschäftsführer Marketing Pernod Ricard Deutschland

Die Pressekonferenz findet am Donnerstag, den 8. April 2010 um 11 Uhr im Haus der Bundespressekonferenz, Tagungszentrum, Raum 5, Schiffbauerdamm 40/Ecke Reinhardtstraße 55 in 10117 Berlin statt.

Montag, 29. März 2010

Artikel bei ZEIT online: Vollrausch im Mutterleib

Nein, die Ringelmütze mag sie jetzt nicht. Jenny* sitzt in ihrem Kinderwagen, windet sich und guckt aus schmalen Augen starr in die Luft. Ihr Gesicht ist besonders niedlich, aber ausdruckslos. Schließlich schafft es ihre Pflegemutter, den kleinen Kopf zu bedecken und sagt: "Jenny ist zwei Jahre alt, aber erst so weit entwickelt wie ein neun Monate altes Baby." Weil sie wusste, dass Jennys leibliche Mutter Alkoholikerin ist, hat die Pflegemutter ihren Schützling zur Untersuchung ins Zentrum für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden der Berliner Charité gebracht.



Montag, 15. März 2010

Plakataktion an der Charité: "Mein Kind will keinen Alkohol!"

Mit der Enthüllung zweier neun mal neun Meter großen Poster am Campus-Virchow-Klinikum der Berliner Charité hat die Stiftung für das behinderte Kind am vergangenen Mittwoch die Aufklärungsaktion „Mein Kind will keinen Alkohol!“ gestartet. Auf den Plakaten ist das Piktogramm einer schwangeren Frau mit einem Weinglas in der Hand zu sehen - durchgestrichen mit einem fetten Balken. Unterstützt wird die Kampagne von dem Unternehmen Pernod Ricard.

Der Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache angeborener körperlicher und geistiger Behinderung von Kindern. Allein in Deutschland werden jährlich mehr als 3.000 Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD) geboren. Neben organischen Schäden - etwa Minderwuchs, Fehlbildungen, Hör- und Schluckstörungen sowie Herzfehlern - kann Alkoholkonsum Intelligenzminderung, Verhaltens-, Lern- und Schlafstörungen verursachen. Trotzdem werden die Gefahren des Trinkens während der Schwangerschaft oft verharmlost. Dabei tritt FASD nicht nur bei alkoholkranken Müttern auf. Auch beim „gesellschaftsfähigen“ Schwips trinkt das Kind im Bauch der Mutter mit. Viele vergessen: Es gibt kein gesundes Maß an Alkohol in der Schwangerschaft. Die Medienkampagne „Mein Kind will keinen Alkohol!“ wird am 8. April 2010 in Berlin vorgestellt.
Foto: Alain Dufossé, Vorsitzender der Geschäftsführung Pernod Ricard Deutschland, Prof. Dr. med. Joachim Dudenhausen, Leiter der Charité Geburtsmedizin und Vorstandsvorsitzender der Stiftung für das behinderte Kind und Bernhard Eisheuer, Geschäftsführer Marketing Pernod Ricard Deutschland (von links nach rechts).

Donnerstag, 11. März 2010

Artikel im Tagesspiegel: "An der falschen Flasche"

Der Tagesspiegel schreibt am 28. Februar 2010: 
"Die Zeiten sind zum Glück vorbei, als ein Arzt zu einer schwangeren Frau sagte: „Schnaps ist jetzt tabu – erlaubt sind nur noch Bier und Wein!“ Noch vor gut 30 Jahren war so eine Aussage in deutschen Sprechzimmern wohl nicht gar so ungewöhnlich. Heute dürfte sie tabu sein. Denn mittlerweile weiß die Medizin sehr gut, welchen Schaden natürlich auch Bier und Wein im Mutterleib anrichten. Das Problem hat einen Namen: Fetales Alkoholsyndrom."

Mittwoch, 10. März 2010

Medienpreis: Prävention in der Schwangerschaft

Berlin, Februar 2010: Die Stiftung für das behinderte Kind schreibt 2010 erstmals den Medienpreis „Prävention in der Schwangerschaft“ aus. Eine fünfköpfige Jury wird Medienbeiträge aus Presse, Radio und Fernsehen prämieren, die das Anliegen der Stiftung "Alkoholverzicht in der Schwangerschaft" unterstützen. „Unser Anliegen ist es, durch mehr Verantwortung und den Alkoholverzicht von Schwangeren, selbst beeinflussbare Risiken zu minimieren", sagt Prof. Dr. Joachim W. Dudenhausen, Vorsitzender der Stiftung für das behinderte Kind und Direktor der Kliniken für Geburtsmedizin an der Charité Berlin. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Teilnahmeschluss ist der 23. April 2010. 

Willkommen auf unserem Blog!

Das Zentrum für Menschen mit angeborenen Alkoholschäden richtet sich an Betroffene, also Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit den sogenannten fetalen Alkoholspektrum-Störungen (FASD). FASD sind die Folge mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft. Die Folgen reichen von leichten bis hin zu schweren körperlichen und geistigen Behinderungen. Allein in Deutschland werden jedes Jahr rund 4.000 Kinder mit Alkoholschäden geboren.
Durch den völligen Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft ist diese Behinderung zu hundert Prozent vermeidbar.