Berlin, 14. Dezember - Alkohol während der Schwangerschaft verursacht das häufigste nichtgenetische Krankheitsbild. Mehr als 10.000 Neugeborene leiden am sogenannten fetalen Alkoholsyndrom. Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans fordert einheitliche Vorsorgeuntersuchungen und neue gesetzliche Rahmenbedingungen.
Es ist die häufigste nicht genetische Schädigung von Neugeborenen in Deutschland: Das fetale Alkoholsyndrom, kurz FASD. Mehr als 10.000 Kinder sind jährlich hiervon betroffen, doppelt so viele, wie beim Down-Syndrom. Trinkt eine Mutter während der Schwangerschaft Alkohol, so kann es zum genannten Krankheitsbild kommen. Die Drogenbeaufragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, fordert nun neue Standards bei den diagnostischen Untersuchungen. Diese präventiven Maßnahmen sollen helfen, das Krankheitsbild bei den noch ungeborenen Kindern zu entdecken. Neue Leitlinien, welche zudem verbindlich sind, seinen notwendig. So fordert der Präsident der Detuschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin eine “eindeutige Agenda”. Der Präsident der Gesellschaft für Neuropädiatrie, Prof. Dr. Florian Heinen macht deutlich: Ein Mangel an Möglichkeiten, die differenzierte Diagnostik betreffend, sei nicht gegeben. Eine neue Neuordnung der Abläufe und Mittel, sowie eine Standardisierung müsse her.
Alkohol während der Schwangerschaft: Gravierende Folgen
Die Symptome der von FASD betroffenen Kinder zeigen sich unter anderem durch körperliche und geistige Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Herzfehler, Gehirnschäden oder Minderwuchs. Auch Verhaltensstörungen, Lern- und Schlafstörungen sind Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft. Auch ein geringerer IQ kann eine Folge sein.
Bessere Vorsorge, bessere Kommunikation
Die Vorsorgeuntersuchungen der Schwangeren müssen also um die FASD-Früherkennung erweitert werden, so Dyckmans. Eine entsprechenden Gesetzesänderung sei hiefür notwendig. Desweiteren müssten eine bessere Kommunikation der betroffenen Ärzte her. Eine entsprechende Mehrbereichsdiagnositk sei absolut notwendig. Erst wenn alle Fachrichtungen, wie zum Beispiel Gynäkologen, Hebammen und Betreuer miteinander vernetzt sind, können frühzeitige und klare Diagnosen gestellt werden. Auch die Prävention sei ein wichtiger Aspekt. Eine umfassende Äufklarung über die Folgen des Akloholkonsums soll bereits vor der Schwangerschaft erfolgen.
Nicht nur Kinder, auch Erwachsene betroffen
Prof. Dr. Florian Heinen verweist auf die bereits an dem Syndrom leidenden Patienten hin. Diese hätten es in der Gesellschaft nicht leicht. Nicht nur Kinder, auch Jugendliche und Erwachsene würden unter den Folgen des Syndroms leiden. Eine klare Diagnose sei Ausgangspunkt einer gezielten Behandlung.
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